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Begrüssungswort von Herrn Prof. Dr. Michel Dippelreiter

Hochgeschätzte Anwesende!

Ich erinnere mich noch genau, als Professor Olexander Bilous zur Jahrtausendwende mittels eines Stipendium der „Österreich-Kooperation nach Wien kam und im Büro der Österreich-Kooperation auftauchte. Dr. Bernhard Stillfried ersuchte Sascha Bilous seine Pläne und Vorstellungen zu erläutern und bat mich zu dem Gespräch dazu. Prof. Bilous erklärte uns die Zustände an seiner Universität und an seiner Fakultät, ersuchte uns beim Knüpfen von Netzwerken behilflich zu sein und verblüffte uns mit der Idee an seiner Universität ein Institut für Dolmetschausbildung zu gründen. Wir waren ob der Erfolgsaussichten zu diesem Plan sehr skeptisch, versprachen aber unsere Hilfe und Dr. Stillfried organisierte in seiner bekannten spontanen Art sogleich verschiedene Termine und bat mich Ähnliches vorzubereiten. So konnten hilfreiche Kontakte zu Instituten an den Universitäten Wien und Graz aufgenommen werden, die noch heute bestehen. Prof. Bilous war hartnäckig und konnte schließlich die Errichtung eines „Dolmetsch-Instituts“ erreichen, wozu wir von Herzen gratulierten.

Dr. Stillfried verfolgte die Tätigkeit von Prof. Bilous mit größter Aufmerksamkeit und traf auch immer wieder mit ihm zu einem Gedankenaustausch zusammen, vor allem auch deshalb, weil mit der Universität Kirovograd – eine Bildungsstätte in der Zentralukraine durch die Republik Österreich unterstützt werden konnte.

Im Jahr 2014, also drei Jahre nach dem Tod von Bernhard Stillfried, wollte der Sohn von Bernhard Stillfried, Botschafter Dr. Georg Stillfried, die persönliche Bibliothek von Bernhard nutzbringend abgeben; er fragte die Leiterin der Österreich-Bibliotheken, Christine Dollinger, und mich, ob wir eine Idee hätten, was damit anzufangen sein. Ich bat um Bedenkzeit und fragte Olexander Bilous, der sich eben in Wien aufhielt, ob es an seiner Universität die Möglichkeit und das Interesse gäbe, einen Bibliotheksraum im Gedenken an Dr. Bernhard Stillfried einzurichten, der ähnlich den äußerst erfolgreichen „Österreich-Bibliotheken“ arbeiten könnte und sollte; das Angebot stieß auf großes Interesse und auch Georg Stillfried zeigte sich erfreut, als ich ihm die besondere persönliche Verbindung von Bernhard zur Universität Kirovograd erklärte.

Während in Wien die Bücher verpackt wurden, begannen bereits – nach den erforderlichen Genehmigungen durch die Universitätsleitung – die Adaptierungsarbeiten. Eine andere Wirkungsstätte von Dr. Bernhard Stillfried, die „Österreichische Kulturvereinigung“, übernahm die Transportkosten und mit organisatorischer Hilfe der Österreichischen Botschaft in Kiew konnten die Bücher schließlich nach Kirovograd gebracht, katalogisiert und aufgestellt werden. Es freut mich, dass die Bibliothek durch Bücherspenden wächst, aktuell z.B. durch eine Privatbibliothek eines deutschen Universitätslehrers, welche wiederum durch Organisation und finanzielle Beteiligung der „Österreichischen Kulturvereinigung“ unter dem Präsidenten Botschafter i.R. Dr. Christian Prosl hierher transportiert werden konnte.

Als langjähriger Mitarbeiter und Freund von Bernhard Stillfried glaube ich behaupten zu können, dass er mit der Bibliothek, die nun seinen Namen trägt, die größte Freunde hätte – verbunden mit der Hoffnung, dass viele, vor allem junge Leute, die Bibliothek intensiv nutzen. Allen Beteiligten, die am Zustandekommen der Bibliothek mitwirkten, soll auch hier der Dank ausgesprochen werden.

In diesem Sinne wünsche ich der Bibliothek, welche die jungen Menschen zur Weiterbildung und Diskussion anregen soll, eine hohe Besucherfrequenz und intensive geistige Nutzung,

Prof. Dr. Michael Dippelreiter
Leiter der Abteilung für Kommunikation, Information
und Marketing der ÖeaD-Zentrallstelle in Wien

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Столітні традиції якісної освіти!

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